Pit-firing – Grubenbrand
„Rauchbrand bedeutet Schmutz, Risiko und nicht vorhersehbare Ergebnisse. Die Arbeiten können begeistern, aber auch sehr enttäuschen. Doch am Ende hat man gelernt, seine Erwartungen der Ungewissheit unterzuordnen. Rauchbrand heißt abwarten und sehen, was das Feuer bringt. Wenn das Verfahren auch einfach ist, kommt der Erfolg doch erst mit jahrelangem geduldigem Experimentieren und Beobachten, mit Lernen durch Fehler und Akzeptieren der Unwägbarkeiten. Den richtigen oder falschen Einstieg gibt es ebenso wenig wie das einzig korrekte Ergebnis. Regeln müssen gebrochen werden, um neue Wege zu beschreiten.“
Jane Perryman
Polieren und Grubenbrand
Die Einwirkung des Feuers auf den Ton ist die Grundlage jeder Töpferei, der Inbegriff von Keramik. Rauchbrand ist gleichzeitig deren ursprünglichste Form. Das Brennen im Freien ohne Ofen, wie es seit Urzeiten traditionell in Asien, Afrika, Indien und Amerika praktiziert wird, ist die einfachste Methode.
Die ersten Töpferwaren wurden per Hand, meist in Wulsttechniken gefertigt und blieben unglasiert. Glätten und Polieren der Gefäße durch Reiben der Oberfläche mit einem glatten Gegenstand waren weit verbreitet. Neben dem dekorativen Glanz erhält der Scherben dadurch mehr Stabilität und ist weniger durchlässig, was für das Aufbewahren von Nahrung und Wasser besser geeignet ist.
Ursprünglich wurden die typischen Schmauchspuren, die der Rauch beim offenen Brand hinterlässt, von traditionellen Töpfern als Makel empfunden. Erst die westliche Studiokeramik, die diese traditionellen Brennmethoden für sich wieder entdeckt hat, nutzt sie bewusst für gestalterische Akzente.
Um Farbeffekte zu erzeugen, wird die Tonware mit Salzen und verschiedenen organischen Materialien vorbehandelt und zwischen brennbares Material (z. B. Sägespäne) in einer Grube gelegt und bei geringer Luftzufuhr dem Feuer und Rauch ausgesetzt. Nach ca. 48 Stunden ist das Feuer abgekühlt und die Ware kann aus der Asche entnommen werden.
Der Einfluss des Feuers und anderer Elemente, wie Sauerstoff (Oxidation oder Reduktion), kalium- und natriumhaltige organische Materialien spielen bei der Gestaltung eine große Rolle und machen jedes Stück zu einem Unikat.
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